Man hört immer häufiger, dass Insekten es schwer haben. Deshalb wollen wir ihnen helfen. Schließlich brauchen wir Bienen und Schmetterlinge, aber auch andere Insekten! Aber warten Sie mal, zuerst räumen wir mit ein paar Illusionen auf, damit Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Anschließend erhalten Sie praktische Tipps, wie Sie das Problem bequem lösen können.
Die erste Illusion: Insekten sind immer schön. Der Buchsbaumzünsler ist zwar ein Insekt, steht aber nicht gerade ganz oben auf der Wunschliste von Gartenbesitzern. Die Buchsbaumraupe gibt es gratis dazu. Ein niedlicher Marienkäfer kann nur überleben, wenn man die Pflanzen nicht mit Pestiziden besprüht hat. Die Läuse sind zwar weg, aber auch ihre Mahlzeit.
Wirtspflanze = Unterschlupf für Insekten
Eine zweite Illusion ist, dass Insekten automatisch in einen nahrungsreichen Garten kommen. Ein solcher Garten konzentriert sich auf Pflanzen, die Nektar (Nahrung) liefern. Das sind Pflanzen wie Schmetterlingsstrauch, Lavendel, Eisenkraut und Duftwicke. Insekten brauchen aber auch Wirtspflanzen. Das sind Pflanzen, die für die Insekten lebenswichtig sind. Sie betrachten diese Pflanze als ihre Herberge, ihr Zuhause (ihren „Wirt“). Wirtspflanzen bieten einen idealen Platz für die Eier und Nahrung für die Larven. Sie müssen also der Raupe helfen, um dem Schmetterling zu helfen. Es ist dann kontraproduktiv, die Raupe aus Ihrem Garten zu vertreiben. Pflanzen wie Hopfenkletterer, Stechpalme und Efeu sind beispielsweise Wirtspflanzen für bestimmte Bienen- und Schmetterlingsarten. Indem Sie viele verschiedene Arten von Wirtspflanzen in Ihrem Garten verwenden, helfen Sie einer größeren Gruppe von Insekten.
Zu kompliziert? Geben Sie die Hoffnung nicht auf, denn dafür sind Insekten zu wichtig. Wir verdanken ihnen unser Leben. Insekten bestäuben Nutzpflanzen, die wir Menschen essen, und stehen am Anfang der Nahrungskette. Ein kleines Insekt wird von einem größeren Tier gefressen, das wiederum von einem noch größeren Tier gefressen wird usw. Schließlich landet das letzte Glied in der Kette auf unserem Teller. Ohne Nahrung und damit ohne Insekten können wir nicht überleben.
Foto: Staudenpaket Fenne zieht viele Schmetterlinge an
Glücklicherweise ist es gar nicht so schwer, Insekten zu helfen. Fangen Sie mit kleinen Schritten an, denn jeder kleine Beitrag hilft. Wählen Sie jedes Jahr einen der folgenden Tipps aus und wenden Sie ihn an:
- Wenn Sie diese wunderschöne Libelle in Ihrem Garten haben möchten, benötigen Sie ein Wasserspiel. Das kann ein Teich sein, aber auch ein großer Eimer oder eine Mörtelwanne mit Wasser reicht aus. Libellen mögen natürliche Wasserstellen mit vielen (Wasser-)Pflanzen, um dort ihre Eier abzulegen. Fügen Sie Sauerstoffpflanzen hinzu, um den Larven ausreichend Sauerstoff zu geben. Wer weiß, vielleicht locken Sie mit diesem Wasserspiel sogar andere Tiere in Ihren Garten.
- Lassen Sie der Natur ihren Lauf und schaffen Sie ein Gleichgewicht. „Schenken“ Sie der Natur eine Pflanze. Dann machen Sie sie zu einer Lockpflanze. Läuse finden Rosen zwar sehr lecker, aber die Rose wird diesen Besucher überleben. Dasselbe gilt für Zwergmispeln. Hören Sie auf, sie jedes Jahr mit Gift zu vertreiben. Sie als Mensch werden nie gewinnen. Lassen Sie die Läuse in Ruhe, die Plage ist eigentlich gar nicht so groß. Außerdem sparen Sie Zeit. Und wissen Sie was? Sie bekommen viel mehr Marienkäfer. Nach ein paar Jahren werden Sie deutlich weniger Läuse im Garten haben. Sie werden wahrscheinlich feststellen, dass die Läuse nur noch auf Ihrer Rose bleiben und nicht mehr auf den anderen Pflanzen im Garten.
- Nutzen Sie das Köderpflanzenprinzip auch für andere Tiere, die Sie stören. Verwenden Sie beispielsweise eine Lupine oder Funkie als Köder für Schnecken und andere Weichtiere. Sie haben schöne Blüten und nach der Blüte gewinnen die Schnecken vielleicht. Von Ihrer Christrose werden sie aber in Ruhe lassen.
- Kaufen Sie Bio-Saatgut und -Pflanzen. Diese sind nicht mit Gift behandelt. Entgegen Ihrer Erwartung kann Gift nach der Anwendung noch jahrelang in der Pflanze verbleiben. Dies führt dazu, dass Insekten die Pflanze meiden oder nach dem Besuch sterben.
- Kaufen Sie nur Pflanzen mit einfachen Blüten. Das sind Arten mit Staubblättern und Stempeln. Diese sind in der Blüte sichtbar. Insekten können so leicht an den Nektar gelangen. Heutzutage sind immer mehr Sorten (Kultivare) der „Hauptpflanzen“ im Umlauf, die speziell für eine schöne gefüllte Blüte gezüchtet wurden. Gefüllte Blüten enthalten weder Staubblätter noch Stempel. Insekten müssen sich außerdem zu sehr anstrengen, um in die Blüte zu gelangen.
- Sorgen Sie das ganze Jahr über für ausreichend Nahrung. Selbst an einem warmen Wintertag können Insekten aufwachen. Sie brauchen schnell Nahrung. Kombinieren Sie idealerweise langblühende Pflanzen wie Salbei mit Pflanzen, die in verschiedenen Jahreszeiten blühen. So ist ein konstantes Nektarangebot gewährleistet. Im Winter helfen Schneeglöckchen, Krokusse und Christrosen. Im Frühling eignen sich Ginster, Gänseblümchen und Wildapfel. Pflanzen Sie im Sommer einen Schmetterlingsstrauch, Dreiblatt oder eine Glockenblume als Nahrung. Im Herbst freuen sich Insekten über Eisenkraut, Lebermoos und Perowskie. Ideen für weitere Pflanzen, die Bienen und Schmetterlinge lieben, finden Sie im Artikel über Schnittblumen.
- Stellen Sie ein Insektenhotel in Kombination mit Futterpflanzen und Wirtspflanzen bereit, sodass in Ihrem Garten alle Voraussetzungen für ein gutes Insektenleben gegeben sind.
- Machen Sie es sich einfach und pflanzen Sie ein fertiges Pflanzpaket für Bienen und Schmetterlinge in Ihren Garten.
- Schauen Sie sich auch die Butterfly Foundation an, um weitere Ideen zu erhalten, wie Sie Schmetterlinge in Ihren Garten locken können.
- Sag es weiter! Begeistere auch andere Menschen in deinem Umfeld für die Bienen- und Schmetterlingshilfe.
- Stöbern Sie durch die Liste der Superbestäuber und vogelfreundlichen Gartenpflanzen aus dem beliebten Buch „Garden Jungle“.
Gestalten Sie Ihren Garten Schritt für Schritt insektenfreundlicher und Sie werden deutlich besser schlafen. Vergessen Sie nicht, sich an den interessanten Besuchern im Garten zu erfreuen. Halten Sie Ihre Kamera bereit!
Möchten Sie noch mehr zur niederländischen Artenvielfalt beitragen? Lesen Sie mehr über einheimische Pflanzen in Ihrem Garten.