Immer mehr Menschen entdecken die Freude und Nachhaltigkeit des Anbaus eigener Lebensmittel. Sie müssen jedoch nicht über große Grundstücke oder einen Bauernhof auf dem Land verfügen, um anzufangen. Sie können auch in einem 4 m² großen Stadtgarten oder Hinterhof einen schönen Nahrungswald anlegen. Ein solcher Miniatur-Nahrungswald besteht aus einer geschickten Schichtung essbarer Pflanzen: von Bodendeckern bis hin zu Sträuchern und kleinen Bäumen. Das Ergebnis? Ein Garten, der nicht nur schön ist, sondern auch nährt – Sie selbst und die Natur.
Schritt 1: Wählen Sie den richtigen Standort für Ihren Nahrungswald
Suchen Sie für Ihren Nahrungswald einen sonnigen bis halbschattigen Platz in Ihrem Garten, vorzugsweise mit fruchtbarem, nicht zu nassem Boden von mindestens 4 m², besser mindestens 6 m². Ein Nahrungswald gedeiht am besten an einem Ort, an dem Regenwasser leicht abfließen kann, der Boden aber feucht bleibt. Sie können auch mit verbesserter Gartenerde oder Kompost beginnen, um den Boden anzureichern. Markieren Sie vorzugsweise eine geschützte Ecke, beispielsweise mit einer Hecke, einem Zaun oder einer Kletterpflanze auf Netz, damit die Pflanzen in Ruhe wachsen können.
Schritt 2: Denken Sie in Schichten – Schichtung ist der Schlüssel
Schon auf 4 m² lassen sich durch geschicktes Kombinieren unterschiedlicher Höhen die Prinzipien eines Food Forest umsetzen:
- Obere Schicht : Wählen Sie einen kleinen Baum oder großen Strauch. Ein kompakter Walnussbaum (z. B. Juglans regia ‚Broadview‘ ) oder eine einheimische Haselnuss ‚Corylus Avellana‘ passen gut in einen mittelgroßen Waldnahrungsgarten. Auch in grün und schwarz ist der Holunder 'Sambucus Nigra' ein winterharter, schnellwüchsiger Topper für Nahrungswälder. In großen Nahrungswäldern kommt auch eine Linde in Frage, von der man junge Blätter essen kann. Sehen Sie sich hier unsere Nussbäume an.
- Mittlere Schicht : Denken Sie an Beerensträucher wie Heidelbeeren ( Vaccinium corymbosum ), rote Johannisbeeren, schwarze Johannisbeeren, weiße Johannisbeeren und Jostabeeren. Auch die besondere japanische Weinbeere und Brombeere passen hervorragend dazu. Der Johannisbeerbaum ist auch ideal für Vögel oder Sie können sogar die Früchte des Maulbeerbaums genießen!
- Untergrund : Niedriger wachsende Pflanzen wie Walderdbeeren oder Bodendecker wie wilder Thymian oder Bärlauch bilden die essbare Basisschicht. Sie können diese Schicht natürlich auch weglassen und sich nur auf essbare Sträucher und Bäume konzentrieren
- Vertikal : Nutzen Sie die Ränder oder ein Spalier für Kletterpflanzen wie Himbeeren (z. B. Twotimer Red und Twotimer Yellow , die zweimal im Jahr Früchte tragen), Kiwibeeren oder eine (Bio-) Kletterrebe (beispielsweise an einer Wand mit Spalier).
Durch geschicktes Kombinieren dieser Schichten nutzen Sie den Raum optimal aus und fördern die Artenvielfalt. Keine Lust, über Kombinationen nachzudenken? Dann entscheiden Sie sich für ein Food-Forest-Paket mit allen passenden Sträuchern.
Schritt 3: Wählen Sie geeignete Arten für einen kompakten Garten
Nicht alle essbaren Pflanzen sind für kleine Flächen geeignet. Wählen Sie deshalb Sorten, die kompakt bleiben oder am Stamm wachsen. Einige Empfehlungen:
- Himbeeren : Twotimer Red und Twotimer Yellow – kompakte Sträucher, die zweimal im Jahr blühen und Früchte tragen.
- Weinbeere : dekorativ und fruchtbar, mit orangeroten, klebrigen Stielen.
- Brombeere : vereint Eigenschaften von Brombeeren und Himbeeren, ist oft dornenlos und lässt sich mit ein paar Bambusstäben leicht erziehen.
- Heidelbeere : vorzugsweise in leicht saurer Erde oder in Töpfen mit acidophilem Dünger.
- Rote, weiße und schwarze Johannisbeere : sehr winterhart, beerenreich und gedeihen auch im Halbschatten.
- Jostabeere : eine Kreuzung aus schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere, ohne Dornen.
- Haselnuss- oder Walnussbaum : wächst langsam, lässt sich gut mit Unterpflanzungen kombinieren.
- Kräuter : Schnittlauch, Zitronenmelisse, wilder Thymian und Minze (im Behälter, da sie sich ausbreiten kann) sind ausgezeichnete Beipflanzen und in der Küche nützlich.
Foto von : food forest package layer with herbs
Schritt 4: Pflanzen und wachsen lassen
Sobald Ihr Pflanzplan fertig ist, können Sie mit dem Pflanzen beginnen. Für eine optimale Wurzelentwicklung arbeiten Sie im Herbst oder frühen Frühling. Sorgen Sie für eine gute Bodenstruktur, wässern Sie nach dem Pflanzen und bedecken Sie den Boden mit einer Mulchschicht aus Blättern, Holzspänen und Rinde, um Austrocknung und Unkrautwachstum zu verhindern. Erstellen Sie mit unseren Nordseemuscheln einen Muschelpfad durch Ihren Nahrungswald und/oder wechseln Sie ihn mit unseren Trittsteinen ab.
Der Pflegeaufwand ist begrenzt: Jährliches Beschneiden, das Auftragen einer Mulchschicht und gelegentliches Kompostieren sind oft ausreichend. Und dann beginnt der beste Teil: die Ernte! Ihr Nahrungswald überrascht Sie zu jeder Jahreszeit mit essbaren Blüten, Beeren, Nüssen oder jungen Blättern – und er wird jedes Jahr reicher und voller.
Foto: Baumrinde zwischen Rosmarinpflanze (links)
Möchten Sie einen großen Nahrungswald anlegen?
Möchten Sie eine Wiese in einen Nahrungswald verwandeln? Dann gelten teilweise andere Regeln als oben. Ihr Boden muss sich erst an Bäume gewöhnen. Durch die Anpflanzung von Pioniergehölzen (Weide, Erle, Birke, Roter Hartriegel) in den ersten Jahren verbessern Sie die Bodenbewirtschaftung. So machen Sie Ihren Boden für andere Bäume geeignet. Wenn Sie einige Jahre später andere Bäume pflanzen, beispielsweise einen Walnussbaum oder Obstbäume, werden Sie sehen, dass diese viel besser wachsen und mit der Zeit problemlos aufholen.
Pflanzen Sie außerdem keine zu jungen oder empfindlichen Bäume (20–30 cm) und keine zu großen Bäume (3–4 Meter). Große Bäume sind durch das Umpflanzen stark beeinträchtigt und werden in den ersten Jahren Schwierigkeiten beim Wachstum haben, während ein mittelgroßes Exemplar es leicht verkraften wird. Vorsicht ist bei veredelten Obstbäumen mit niedrigem Stamm geboten, diese sind oft schwach und benötigen viel Nährstoffe.
Bewässerung
Denken Sie im Voraus an das Gießen. Sie müssen Ihren Nahrungswald bewässern. Am besten mit Regenwasser. Machen Sie hierfür einen Plan. Gibt es in der Nähe einen Graben oder müssen Sie einen Brunnen graben, um Wasser aus dem Boden zu holen?
Endlich
Ein Nahrungswald ist nicht nur eine Quelle der Nahrung, sondern auch des Friedens, der Artenvielfalt und der Verbundenheit mit der Natur. Und das Tolle ist: Sie müssen nicht groß anfangen. Schon wenige Quadratmeter können einen Unterschied machen. Auf diese Weise können Sie mit nur einem kleinen Stück Garten ein reichhaltiges Ökosystem und eine Speisekammer nach draußen bringen.
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